Stoßdämpfer quietschen – Mit nur 3 Fragen den Grund herausfinden

By R. Dühmke

Als würde man zwei nasse Gummihandschuhe aneinander reiben, so hört es sich an, wenn die Stoßdämpfer quietschen. Woran das Knarzen liegen kann, klären wir hier.

Es gibt Autoteile, denen wird im Alltag kaum Beachtung geschenkt, weil sie kaum sichtbar sind. Erst wenn diese Probleme verursachen, werden Kraftfahrer hellhörig. Zu diesen Teilen gehören unter anderem die Stoßdämpfer. Melden die sich mit einem quietschenden Geräusch, sollten Sie dem Problem auf den Grund gehen.

1. Frage – Wann bemerken Sie das Quietschen der Stoßdämpfer

Kfz-Mechaniker schlagen meist die Hände über dem Kopf zusammen, wenn ein Kunde mit den Worten „mein Auto quietscht“, in die Werkstatt kommt. Selbst der beste Fachmann kann mit so einer allgemeinen Aussage wenig anfangen. Beobachten Sie daher genau, wann das Quietschen der Stoßdämpfer auftritt.

  • ❖ Haben Sie vielleicht einen Bordstein mitgenommen?
  • ❖ Tritt das Quietschen bei nasser Fahrbahn / Regen auf?
  • ❖ Hören Sie es eher beim Fahren in Kurven?
  • ❖ Oder bei unebenem Straßenbelag (Kopfsteinpflaster, Schlagloch)?
  • ❖ Ist das Fahrzeug beim Auftreten des Quietschens voll beladen?

2. Frage – Wie alt sind die Stoßdämpfer?

Stoßdämpfer sind Verschleißteile am Auto, das sollten Sie nicht vergessen. Prüfen Sie daher, wann der letzte Wechsel stattgefunden hat. Bei einer Laufleistung von rund 150.000 km steht definitiv ein Austausch an.

Stoßdämpfer leisten bei jeder Fahrt Schwerstarbeit, das ist Fakt. Im Sommer die Hitze, im Winter das Streusalz und ansonsten der ganz normale Straßendreck, lassen einen Stoßdämpfer nicht ewig leben.

Ob das Quietschen einen anderen Grund hat, oder die Stoßdämpfer wirklich defekt sind, werden Sie beim Fahren merken. Das Auto lässt sich nicht mehr einwandfrei lenken, es fängt quasi an zu schaukeln.

Wer einen Fachmann im Bekanntenkreis hat, kann beim Neukauf einiges sparen, wenn er sich die Dämpfer über das Internet, selbst besorgt. Dies gilt natürlich auch für andere Ersatzteile, immer vorausgesetzt, der Aus- und Einbau wird professionell und vor allem sicherheitsrelevant ausgeführt. 

3. Frage – Sind Kolbenstangen und Gummiteile ausreichend geschmiert?

Sowohl Stoßdämpfer als auch die Gelenke sind mit einigen Gummis umgeben. Dass Gummi porös werden kann, ist kein Geheimnis. Wenn Sie das „Einfetten“ nicht in der Autowerkstatt vornehmen lassen wollen, können Sie dies auch zu Hause erledigen. Bei der Wahl des richtigen Schmiermittels scheiden sich die Geister. Die sicherste Wahl sind wohl spezielle Gummipflegemittel aus dem Handel, die speziell für anfällige Autoteile konzipiert wurden.

Alternativ geht aber auch Folgendes, um dem Quietschen der Stoßdämpfer ein Ende zu bereiten:

  • ❖ Melkfett
  • ❖ Vaseline
  • ❖ Talkum (hat man dann aber eventuell überall)
  • ❖ Silikonspray (hält nicht so lange vor)
  • Hirschtalg in Stiftform (wird sehr häufig verwendet)
  • ❖ Glycerin
  • ❖ Babypuder

Ein Wort zur Sicherheit

Sie können den Grund für das nervige Knarzen natürlich selbst herausfinden. Am Auto, sprich an den Stoßdämpfern herumzubasteln, sollte aber nur erfahrenen Leuten vorbehalten bleiben. Defekte Stoßdämpfer sind im Straßenverkehr sehr gefährlich. Zu Ihrer und anderer Sicherheit bringen Sie das Auto im Zweifelsfall in eine Werkstatt.

Titelbild: malkovkosta / stock.adobe.com