Auch im heißen Sommer sollten Opfer eines Unfalls im Freien mit einer Rettungsdecke eingehüllt werden. Vor einer Unterkühlung sollten nämlich Unfallopfer unabhängig von den Außentemperaturen geschützt werden.
Jedes zweite Unfallopfer erreicht Klinik unterkühlt
Viele Ersthelfer unterschätzen nach Angaben von Professor Peter Sefrin das damit verbundene Risiko.
„Auch an heißen Sommertagen drohen Betroffene sonst zu unterkühlen, besonders wenn sie am Boden liegen. Das kann zu großen Problemen bei der intensivmedizinischen Versorgung und der Nachbehandlung führen“, erklärte der Bundesarzt des Deutschen Roten Kreuzes (DRK).
Im Sommer würde gut jeder zweite Schwerverletzte mit Unterkühlungen in der Rettungsklinik ankommen.
Rettungsdecke Pflicht in Verbandskästen für Autos
Seit dem 1. Juli 2000 ist in Deutschland gesetzlich festgelegt, dass jeder Verbandkasten in Fahrzeugen eine Rettungsdecke beinhalten muss. Diese Vorgabe basiert auf der DIN-Norm 13164 und wurde durch eine Änderung der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) eingeführt.
Die Rettungsdecke, auch bekannt als Rettungsfolie oder Notfalldecke, ist ein ungemein nützliches und lebensrettendes Hilfsmittel in vielen Notfallsituationen. Diese spezielle Decke besteht aus einer sehr dünnen Kunststofffolie, die üblicherweise aus Polyester oder Polyethylen gefertigt wird. Um ihre Effektivität in der Wärmereflektion und Wärmeisolierung zu erhöhen, wird diese Folie in der Regel auf einer oder beiden Seiten metallisiert.
Eine derartige Rettungsdecke muss jeder Verbandskasten in einem Auto enthalten. Die dünne Folie sorgt bei Verletzten nicht nur für Schutz vor dem Auskühlen, sondern auch vor Regen und Wind. Die Rettungsdecke verfügt über zwei Seiten. Nach einem Unfall sollte dabei die silberne Seite nach innen und die goldene Seite nach außen zeigen.
Schutz vor Unterkühlung durch Rettungsdecke
Auch im Sommer kann eine Unterkühlung nach einem Unfall auftreten, besonders wenn die Person unter Schock steht. Schockzustände führen nämlich häufig zu einer verminderten Durchblutung, was die Wärmeproduktion des Körpers einschränkt und die Körpertemperatur unabhängig von der Außentemperatur sinken lässt. Zusätzlich kann das Liegen auf kaltem Boden oder das Tragen nasser Kleidung das Risiko einer Unterkühlung verstärken. Daher ist es wichtig, auch bei wärmerem Wetter auf Anzeichen einer Unterkühlung zu achten und schnell eine Rettungsdecke zur Hand zu haben.
Unterkühlung erkennen
Das Erkennen der Symptome und das schnelle Handeln kann in einer Notfallsituation lebensrettend sein. Zu den ersten Anzeichen einer Unterkühlung gehören oft intensives Zittern als natürliche Reaktion des Körpers zur Wärmeproduktion sowie blasse und kühle Haut.
Folgen einer Unterkühlung können erheblich sein
Wenn ein Unfallopfer eine Unterkühlung erleide, so sind die möglichen Folgen erheblich, erklärte der Mediziner Professor Peter Sefrin weiterhin.
„Wenn der Körper auskühlt, können unter anderem die Herz- und Nierenfunktion und der Zuckerstoffwechsel schwer gestört werden“, berichtete der DRK-Bundesarzt. Ferner könnten auch Beeinträchtigungen des Immunsystems und der Blutgerinnung erfolgen.
Eine Rettungsdecke kann im Ernstfall Leben retten.
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